Nahost

16‑jährige Palästinenserin von israelischer Armee ermordet – Wo bleibt der Aufschrei des Westens?

Eine 16‑jährige Palästinenserin wurde von der israelischen Armee bei einem Einsatz im israelisch besetzten Westjordanland erschossen. Der Vorfall hat bei westlichen Medien bislang nicht für Schlagzeilen gesorgt – im Gegensatz zu dem Todesfall einer 22-jährigen Iranerin Mitte September.
16‑jährige Palästinenserin von israelischer Armee ermordet – Wo bleibt der Aufschrei des Westens?Quelle: AFP © Jaafar Ashtiyeh

Eine 16-jährige Palästinenserin namens Jana Zakarnaa wurde bei einem Einsatz des israelischen Militärs in Dschenin, Westjordanland erschossen. Wie das Gesundheitsministerium in Ramallah am Montag mitteilte, sei sie am späten Sonntagabend durch einen Kopfschuss ermordet worden. Man habe sie tot auf dem Dach ihres Hauses gefunden, hieß es.

Das israelische Militär hat inzwischen zugegeben, dass seine Truppen bei einer Operation im israelisch besetzten Westjordanland ein palästinensisches Mädchen im Teenageralter tödlich getroffen haben. Die Armee behauptete indes, das Mädchen sei versehentlich von einem Schuss getroffen worden, der auf "Bewaffnete" in der Umgebung gerichtet war.

Es war ein seltenes Eingeständnis eines Fehlers seitens des israelischen Militärs, das seit fast neun Monaten täglich Verhaftungsaktionen im Westjordanland durchführt, hieß es bei AP. Der israelische Ministerpräsident bedauerte den Tod des Mädchens, erklärte aber, die Operationen in dem Gebiet fortgesetzt würden.

Der palästinensische Ministerpräsident, Mohammad Shtayyeh, forderte die Vereinten Nationen auf, "das israelische Regime" wegen Gewaltanwendung gegen Minderjährige auf die jährliche "Liste der Schande" des Generalsekretärs zu setzen. Der palästinensische Außenminister Riyad al-Malki Gamba erklärte zudem, dass die israelischen Streitkräfte seit Beginn dieses Jahres mehr als 52 Kinder getötet hätten. Mehrere von ihnen seien durch Angriffe extremistischer jüdischer Siedler getötet worden oder ums Leben gekommen, weil ihnen der Zugang zu medizinischer Behandlung verwehrt worden sei.

Janas Onkel, Majed Zakarneh, sagte am Montag gegenüber CNN, dass seine Nichte "mit vier Kugeln erschossen wurde, zwei in ihr Gesicht, eine in ihren Hals und eine in ihre Schulter." Zugleich beharrt Israel weiterhin auf seiner Behauptung, das Mädchen sei versehentlich vom israelischen Militär getötet worden.

Die westlichen Leitmedien haben die Bedeutung dieses Vorfalls im Westjordanland heruntergespielt. Zumal bislang nicht ein einziger westlicher Spitzenpolitiker den Mord an der Palästinenserin verurteilt hat. Viele Nutzer auf Twitter haben daher auf die Doppelmoral des Westens im Umgang mit diesem Fall hingewiesen. 

Der Tod einer 22-jährigen Iranerin namens Mahsa Amini hatte in Iran in den vergangenen drei Monaten eine Welle von Protesten ausgelöst, die aufgrund der orchestrierten Kampagne des Westens bezüglich des Vorfalls in kurzer Zeit in Unruhen und Mob-Gewalt umschlugen. Die westlichen Medien haben diesen Vorfall seither zu einem "Verbrechen" aufgebauscht.

Mehr zum Thema - Baerbock: "Iraner hingerichtet, weil er anderer Meinung war"

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.