Europa

Dugin: "Es wird keine Ukraine, kein Problem und keine Nazis mehr geben"

In einem Exklusiv-Interview mit RT spricht der russische politische Philosoph Alexander Dugin über den Ukraine-Konflikt und die Veränderungen, die ein Sieg Russlands für die Welt bedeuten würde. Russland, so Dugin, sei das Hindernis für die Schaffung einer globalen Welt westlicher Prägung.

Der russische politische Philosoph Alexander Dugin hat in einem Exklusiv-Interview mit RT über den Ukraine-Konflikt und die Rolle Russlands in der Welt gesprochen. Dugin erklärt die Doppelmoral des liberalen Westens, der einerseits seit Jahren den radikalen Nationalismus der Ukrainer fördert und andererseits jeden Nationalismus und Patriotismus auf seinem eigenen Territorium verurteilt:

"Der Westen denkt: Wir haben keinen anderen Weg, um einen künstlichen Nationalismus in der Ukraine zu erzeugen und Ukrainer anzustacheln, gegen die Russen zu kämpfen, denn sie wären dazu nicht bereit. Sie wären nicht bereit, für liberale Werte zu kämpfen, weil sie für die heutigen Ukrainer rein gar nichts bedeuten."

Liberale Werte seien für traditionelle Gesellschaften nichts, was es zu verteidigen gelte. Deshalb hätten die "globalistischen Liberalen" die radikalste Form des Nationalismus, den ukrainischen russophoben Faschismus hervorgebracht und benutzt.

"Sie wurden also genau so erschaffen, wie man ISIS, den Islamischen Staat, erschuf oder den islamischen Fundamentalismus instrumentalisiert hat", erläutert der 61-Jährige.

Doch dieser ukrainische Faschismus werde kein langfristiges Problem darstellen, da ihre Unterstützung zwangsläufig zur Zerstörung des Landes führe:

"Nach der Zerstörung der Ukraine wird es schlicht und ergreifend nichts mehr geben. Ich glaube also nicht, dass sie ernsthaft an einen möglichen Sieg der Ukraine glauben. Die Ukraine wird im Zuge dieses Konflikts verschwinden. Es besteht also keine allzu große Gefahr, denn diese künstlich fabrizierten Nazis werden früher oder später aufhören zu existieren. Es wird keine Ukraine, kein Problem und keine Nazis mehr geben."

Der russische Sieg führe nach Ansicht Dugins hingegen "zur Multipolarität", die eine geopolitische Souveränität bedeute. Mit dem Westen, Russland und China entstehe "sogleich eine dreipolige Welt". Einen vierten Pol, der schon fast existiere, sieht der Philosoph in Indien.

Da die westliche Hegemonie mit ihren LGBT+-Werten mit dem Islam unvereinbar sei, könnten auch die islamischen Länder in einer multipolaren Welt "ein echter Akteur auf globaler Ebene" werden. Darin läge ein guter Grund für alle Muslime, den Sieg Russlands in der Ukraine zu unterstützen. Das Gleiche gelte für Lateinamerika und Afrika. Alle würden von einem russischen Sieg profitieren, aber niemand könne Russland in dieser kritischen Phase helfen. Der Philosoph folgert:

"Das ist eine ganz besondere Situation. Wir müssen siegen und uns dabei auf unsere eigenen Kräfte verlassen und dann werden die anderen auf unserer Seite sein."

Russlands Sieg in der Ukraine bedeute das Ende der Vorherrschaft des Westens.

"Das unabhängige Russland mit seinem in der Putin-Zeit erstarkten patriotischen Bewusstsein ist das wahre Hindernis für die Erschaffung einer globalen Welt unter westlicher Herrschaft", so Dugin.

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