Deutschland

Abwasseranalyse: Nirgendwo wird so viel gekokst wie in Berlin

Eine aktuelle europäische Abwasser-Analyse zeigt, dass Berlin beim Drogenkonsum ganz vorn mitmischt. Er ist in der Hauptstadt demnach in den vergangenen fünf Jahren um knapp 60 Prozent gestiegen. Auch bei der Partydroge Ecstasy liegt Berlin vorn, und die chemische Droge Crystal Meth wird zusehends zum Problem.
Abwasseranalyse: Nirgendwo wird so viel gekokst wie in BerlinQuelle: Gettyimages.ru © Corbis/VCG

Die "Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA)" veröffentlichte ihre jüngste Studie mit dem Titel: "Abwasseranalyse und Drogen – eine europäische Mehrstädte-Studie". Dafür wurden im Rahmen entsprechender Analysen kommunale Abwässer "auf Drogen und ihre Stoffwechselprodukte zur Abschätzung des Gemeinschaftskonsums" untersucht.

Im Rahmen der Messungen wurden in den Kläranlagen von mehr als 100 Städten in Deutschland und der EU Proben gesammelt und analysiert. Laut Auswertung des Berliner Regionalsenders rbb24 ergaben die Zahlen folgendes Bild:

"Nirgendwo in Deutschland wird so viel gekokst wie in Berlin."

Bei den ermittelten Kokain-Rückständen pro 1.000 Einwohner ist Berlin damit die unangefochtene Nummer eins in Deutschland, ausgehend von einem Messwert von 541 mg pro Tag. Auf Platz zwei und drei folgen die Städte Dortmund (350 mg) und München (236 mg). Magdeburg folgt auf Platz vier, mit 203 mg pro 1.000 Einwohner.

Im internationalen Vergleich befindet sich Berlin in den Top 20 auf Platz sechzehn. Das EU-Städte-Spitzentrio lautet Antwerpen in Holland (2.381 mg), Tarragona in Spanien (1.610 mg) und das niederländische Amsterdam (1.142 mg). 

Des Weiteren habe die Auswertung gezeigt, dass Berlin auch bei der Partydroge MDMA, also Ecstasy, bundesweit an der Spitze liege. Mit 48 Milligramm pro 1.000 Einwohner pro Tag werde laut rbb24 in der Hauptstadt deutlich mehr konsumiert als bei den Zweit- und Drittplatzierten – Saarbrücken (16 Milligramm) und Erfurt (13 Milligramm). Die meisten MDMA-Belastungen im Abwasser seien aber in Belgien, Tschechien, den Niederlanden, Spanien und Portugal gemessen worden.

Die Zahlen zu dem sehr suchtgefährdenden Crystal Meth würden demgegenüber zu einem sich stetig dynamisierenden neuen Drogenproblem in Berlin, heißt es weiter. Hier nahm der Verbrauch laut rbb24-Auswertung "seit 2018 um knapp 70 Prozent zu". Bei den Crystal-Meth-Rückständen pro 1.000 Einwohner liegt Berlin demnach "trotz der hohen Steigerung aber noch hinter Chemnitz, Dresden, Erfurt, Magdeburg und Nürnberg". Im EU-Vergleich liegen Chemnitz und Dresden damit in den vorderen Reihen, so wie auch einige Städte in Tschechien.

Der osteuropäische Nachbar Deutschlands gilt seit Jahren als "Crystal-Meth-Hochburg", neben den Niederlanden. Gut zehn Tonnen der synthetischen Droge werden jährlich in Tschechien produziert, "etwa die Hälfte davon findet nach Schätzungen der tschechischen Behörden seinen Weg nach Deutschland – vor allem nach Sachsen, Thüringen und Bayern", so ein Beitrag des MDR aus dem März 2021.

Allerdings lag in keiner Stadt in Brandenburg und auch nicht in Berlin im EU-Vergleich der Crystal-Meth-Konsum in einer so messbaren Größenordnung, dass sie in den Top 10 gelistet worden wären, so rbb24.

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