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Spanien verdreifacht seine Importe von russischem Gas seit Kriegsbeginn

Spanien hat seine Importe von russischem Gas seit Beginn der militärischen Spezialoperation in der Ukraine offenbar verdreifacht. Experten sprechen zwar davon, dass dies nicht aufgrund eines echten "Bedarfs" erfolgt sei. Doch dürfte es zeigen, dass nicht alle EU-Staaten bei dem Thema den gleichen Ansatz verfolgen.
Spanien verdreifacht seine Importe von russischem Gas seit KriegsbeginnQuelle: www.globallookpress.com © Jochen Tack/www.imago-images.de

Spanien hat seine Importe von russischem Gas seit Beginn der militärischen Spezialoperation in der Ukraine verdreifacht, wie aus dem jüngsten Jahresbericht zur nationalen Sicherheit hervorgeht. Der Anstieg erfolgte jedoch ausgehend von einem relativ niedrigen Niveau. Demnach entsprachen die Käufe von russischem Erdgas im Februar 2022 einem Anteil von etwa 5,7 Prozent der Gesamtmenge, ein Jahr später beträgt der Anteil indes rund 17,2 Prozent. Dies macht Russland nach den USA und Algerien zum dritten Hauptpartner Spaniens in diesem Bereich, wie das Onlineportal nachrichten.es berichtet.

Dabei galt Spanien im Gegensatz zu anderen Ländern der EU zuvor als eines der "unabhängigsten" Länder, was den Bezug von russischem Erdgas anbelangt. Der Anteil in Höhe von 5,7 Prozent im Februar 2022 ließ sich praktisch auf langfristige Verträge mit Unternehmen wie Repsol, Cepsa oder Naturgy zurückzuführen. Diese "Unabhängigkeit" ist nach Auffassung staatlicher Stellen auch weiterhin gegeben, und so führt etwa der Jahresbericht zur nationalen Sicherheit in der Rubrik "Energieverwundbarkeit" aus:

"Spanien ist einer der europäischen Staaten mit geringerer Abhängigkeit von Russland in Bezug auf Energieimporte aufgrund seiner geografischen Lage, der Investitionen in die Infrastruktur und der hohen Diversifizierung der Herkunft, die für diese Importe erreicht wird."

Dennoch verhindere diese "privilegierte Situation" nicht, dass Spanien "von dem aus dieser Situation resultierenden Preisanstieg" betroffen ist, "wenn auch in geringerem Maße als in anderen europäischen Ländern", heißt es darin weiter. Hintergrund der Importsteigerung ist also der Versuch, den Preisanstieg zumindest einigermaßen zu begrenzen. Und so griff man offenbar auf Handelsunternehmen wie Glencore, Louis Dreyfus oder Trafigura zurück, deren Tanker Gas russischer Herkunft transportierten und dieses zu einem sehr wettbewerbsfähigen Preis in Spanien verkauften. In britischen oder niederländischen Häfen wäre dies aufgrund der jeweiligen Verbote nicht möglich.

Somit ließe sich sagen, dass Spanien die Bemühungen einiger EU-Länder, eine vollständige Abkopplung des eigenen Energiemarktes von russischem Erdgas durchzusetzen, dezent unterläuft. Experten sprechen nach Informationen des Onlineportals zwar davon, dass es sich bei dem spanischen Vorgehen eher um "Opportunismus" als um einen echten "Bedarf" an russischem Gas handele. Die Gefahr einer zu großen "Abhängigkeit" sei also nicht gegeben. Dennoch dürfte klar sein, dass nicht alle EU-Länder in gleichem Maße bereit sind, eigene nationale Interessen politischen hintanzustellen.

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