Russland

Russische Wissenschaftler entwickeln Medikament gegen Alzheimer

Russische Wissenschaftler haben eine neue chemische Verbindung entwickelt, die Alzheimer im Anfangsstadium stoppt, ohne die Leber des Patienten zu beschädigen. Die Wissenschaftler führen nun präklinische Versuche mit dem Medikament durch.
Russische Wissenschaftler entwickeln Medikament gegen AlzheimerQuelle: Gettyimages.ru © BStP

Russische Wissenschaftler des Instituts für organische Synthese der Ural-Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften und des Instituts für das Studium physiologisch aktiver Substanzen der Russischen Akademie der Wissenschaften haben neue chemische Verbindungen für die Behandlung der Alzheimer-Krankheit entwickelt. Den Entwicklern zufolge werden Medikamente auf der Grundlage dieser Substanzen langfristig in der Lage sein, die Entwicklung der Demenz ohne schwerwiegende Nebenwirkungen zu stoppen. Dies berichtete der Pressedienst des russischen Ministeriums für Bildung und Wissenschaft gegenüber RT. Die Ergebnisse der Studie sind in der Zeitschrift Molecular Sciences veröffentlicht worden.

Die Substanz wurde auf der Grundlage des bereits bekannten Medikaments Tacrin entwickelt. Tacrin war schon in der Vergangenheit Menschen mit Alzheimer verschrieben worden, doch im Laufe der Zeit hatte sich herausgestellt, dass es die Leber der Patienten schwer geschädigt hatte. Den Autoren der neuen Arbeit ist es gelungen, die Substanz so zu verändern, dass sie ihre medizinischen Eigenschaften beibehält, aber gleichzeitig nicht mehr giftig ist.

Das Wirkprinzip von Tacrin beruht auf der Blockierung des Enzyms Acetylcholinesterase, das den Neurotransmitter Acetylcholin abbaut, der an der Übertragung von Nervenimpulsen beteiligt ist. Ein Mangel an Acetylcholin tritt bekanntermaßen bei der Alzheimer-Krankheit auf. In den USA war Tacrin 1993 für die Behandlung von Menschen zugelassen worden, aber dann wurde das Medikament wegen seiner hohen Toxizität für die Leber und zahlreicher anderer Nebenwirkungen zurückgezogen.

Maria Ulitko, Direktorin der Abteilung für Biologie und Grundlagenmedizin an der Föderalen Universität im Ural (UrFU), erklärte dem RT-Reporter, welchen wissenschaftlichen Durchbruch man erzielen konnte:

"Unsere Aufgabe war es, die Auswirkungen der erhaltenen Konjugate (chemische Derivate – RT) von Tacrin (9-Amino-1,2,3,4-Tetrahydroacridin) und Salicylsäure auf Leberzellen zu untersuchen, denn das Haupthindernis für die Verwendung von Tacrin ist seine sehr starke Hepatotoxizität. Wir haben gezeigt, dass die meisten der von unseren Kollegen synthetisierten Konjugate 1,5- bis viermal weniger toxisch für Leberzellen sind als reines Tacrin."

Den Wissenschaftlern zufolge haben die Studien bewiesen, dass die gewonnenen Substanzen nicht nur in der Lage sind, Acetylcholinesterase zu blockieren, sondern auch antioxidative Eigenschaften haben. Dadurch wird es möglich sein, das Medikament zur Verringerung des oxidativen Stresses einzusetzen, der einer der Mechanismen des Fortschreiten von Alzheimer ist.

Darüber hinaus könnten die neuen chemischen Verbindungen die Bildung von Klumpen bestimmter Beta-Amyloid-Proteine im Gehirn verhindern, die bei Demenz das Absterben von Neuronen verursachen, so die Autoren der Studie. Ulitko führt aus:

"Die Ursachen der Alzheimer-Erkrankung sind noch immer nicht vollständig geklärt. Die Krankheit hat eine genetische Komponente, sodass sie noch nicht vollständig geheilt werden kann. Dank der verbesserten Diagnosemethoden ist es jedoch möglich, die Krankheit bereits im Anfangsstadium zu erkennen. Wenn man so früh wie möglich mit der Einnahme des Medikaments beginnt, kann man die Menge an Acetylcholin erhöhen, die Bildung großer Aggregate von Beta-Amyloid in den Neuronen um viele Jahre verzögern und die Neuronen selbst vor oxidativem Stress schützen. Dadurch bleiben die kognitiven Prozesse erhalten, und der Betroffene noch lange Zeit aktiv leben."

Derzeit werden die neuen Chemikalien in präklinischen Versuchen getestet. In der nächsten Testphase wird die Wirksamkeit des neuen Medikaments an Freiwilligen untersucht.

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