Wirtschaft

Schweizer Geräteexporte nach Russland steigen infolge der Sanktionen – Bloomberg

Die Schweizer Geräteexporte nach Russland stiegen in den letzten Monaten sprunghaft an. Die Hersteller beeilen sich damit, alle laufenden Verträge zu erfüllen, bevor ihnen die Sanktionen in die Quere kommen.
Schweizer Geräteexporte nach Russland steigen infolge der Sanktionen – BloombergQuelle: Gettyimages.ru © Michele Tantussi

Die Schweizer Exporte von Gasturbinen, Luftpumpen und anderen Maschinen nach Russland stiegen in den letzten zwei Monaten sprunghaft an, berichtet Bloomberg mit Verweis auf den schweizerischen Zoll. "Die gesamten Schweizer Exporte nach Russland im Wert von 492 Millionen Franken waren im Juni um 83 Prozent höher als im Januar, dem Monat vor Kriegsbeginn am 24. Februar", so Bloomberg.

Der Grund für den starken Anstieg der Lieferungen nach Russland liege in den europäischen Sanktionen, die nach dem Beginn der Militäroperation Russlands in der Ukraine verhängt wurden: Die Hersteller beeilen sich somit, alle ihre Verpflichtungen aus den früher mit Russland geschlossenen Verträgen zu erfüllen. Danach würden viele Lieferungen "illegal" sein.

Wie die Agentur erklärt, würden einige der Maßnahmen Abwicklungsfristen beinhalten, "bevor die Verbote in Kraft treten, sowie eine Reihe von Ausnahmen". "Im Falle der Schweiz" würden die meisten dieser Fristen "zwischen Mitte Juni und Ende Juli" ablaufen.

Ein Vertreter von SECO, der Schweizer Behörde, die die Sanktionen der Schweiz durchsetzt, sagte gegenüber Bloomberg, dass die Anwendung von Übergangsbestimmungen den starken Anstieg von Schweizer Waren direkt nach Russland erkläre. Sobald diese im August auslaufen, werden Verstöße strafrechtlich verfolgt, fügte er hinzu. Bloomberg betont:

"Die jüngsten Handelszahlen der Schweiz zeigen, wie der Krieg in Verbindung mit den Sanktionen gegen wichtige russische Lieferungen den Welthandel verzerrt, indem er die Ströme vieler wichtiger Güter umleitet, die Nachfragemuster verändert und zu Staus in den europäischen Häfen führt. Gleichzeitig verstärken die Behörden ihre Bemühungen, die Einhaltung eines komplexen Labyrinths von neuen Vorschriften zu überwachen."

Mehr zum Thema - Wirtschaftssanktionen gegen Russland: Wer leidet tatsächlich mehr unter ihnen?

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.