Europa

Spanien: Vierte Nacht mit gewaltsamen Protesten wegen Verhaftung von Rapper Hasél

In der vierten Nacht in Folge kam es in Spanien zu gewalttätigen Protesten gegen die Verhaftung des Rappers Pablo Hasél. Vor allem in seiner Heimat Katalonien entzündeten Demonstranten Barrikaden und lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei.
Spanien: Vierte Nacht mit gewaltsamen Protesten wegen Verhaftung von Rapper HasélQuelle: Reuters © REUTERS / Albert Gea

In der vierten Nacht in Folge hat es in mehreren Städten Spaniens am Freitagabend gewalttätige Proteste gegen die Inhaftierung des Rappers Pablo Hasél gegeben. Der 32-Jährige, der mit bürgerlichem Namen Pablo Rivadulla Duró heißt, war am 16. Februar festgenommen worden, nachdem er sich geweigert hatte, eine neunmonatige Haftstrafe anzutreten.

Ein Gericht hatte den in Spanien für seine teils radikalen Texte bekannten Musiker wegen Beleidigung des Königshauses und der Verherrlichung von Gewalt in seinen Texten verurteilt. Hasél hatte Alt-König Juan Carlos I., der sich nach Korruptionsvorwürfen und angesichts von Justizermittlungen nach Abu Dhabi absetzte, unter anderem einen "Dieb" genannt und Gewaltfantasien gegen konservative Politiker in seine Texte eingebaut. Er selbst sieht das durch die Meinungsfreiheit gedeckt.

Die Proteste entzündeten sich vor allem Katalonien, woher Hasél stammt. In der Nacht vom 19. zum 20. Februar waren die katalanische Hauptstadt Barcelona sowie die Städte Girona, Tarragona und Vilafranca del Penedès besonders betroffen.

In Barcelona, wo nach Angaben des Nachrichtenportals elnacional.cat über 2.000 Demonstranten zusammenkamen, schoben die Protestierenden Müllcontainer zu Barrikaden zusammen und setzten sie in Brand. Auf den Straßen kam es zu Kämpfen mit der Polizei. Polizisten wurden mit Steinen, Flaschen und anderen Gegenständen beworfen. Polizeikräfte gingen mit Schlagstöcken gegen die Kundgebungsteilnehmer vor.

Dabei gingen zahlreiche Schaufensterscheiben zu Bruch. Die Nachrichtenagentur dpa berichtet auch von Plünderungen einiger Geschäfte. Bei Twitter ist zu sehen, wie verhüllte Gestalten eine Bankfiliale in Barcelona stürmen.

Bilder der gewaltsamen Proteste gibt es auch aus Tarragona im Süden Kataloniens, wo ebenfalls Müllwagen in Brand gesetzt wurden.

In der Debatte um die umstrittene Verurteilung des Rappers hatte Ministerpräsident Pedro Sánchez gestern Defizite eingeräumt. Die spanische Demokratie habe die "anstehende Aufgabe, die freie Meinungsäußerung zu erweitern und zu verbessern", sagte der sozialistische Politiker in Mérida. Zugleich kritisierte er die gewalttätigen Proteste: "In einer vollständigen Demokratie wie der spanischen ist Gewalt inakzeptabel."

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(rt/dpa)

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