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"Collateral Crucifixion": Riesiges Wandbild zu Ehren Julian Assanges in Berlin enthüllt

Mit einem riesigen Wandbild will ein Künstlerkollektiv in Berlin an die Verfolgung von Julian Assange durch die britische und US-amerikanische Regierung erinnern. In Berlin befindet sich auch eine Bronzestatue von Assange, die 2015 errichtet wurde.
"Collateral Crucifixion": Riesiges Wandbild zu Ehren Julian Assanges in Berlin enthüllt© Twitter/@wikileaks/screenshot

Das 20 Meter hohe Wandbild soll Assange als Verteidiger der Pressefreiheit gegen einen feindlichen militärisch-industriellen Komplex unter einer hybriden US-britischen Flagge darstellen. Die drei Künstler des Wandbildes arbeiten seit 1999 unter dem Namen "Captain Borderline" und schaffen vor allem gesellschaftskritische Street Art.

Assange, der derzeit im Belmarsh-Gefängnis in London inhaftiert ist, droht eine Gefängnisstrafe von bis zu 175 Jahren, sollte er an die USA ausgeliefert und wegen Vergehen unter dem Espionage Act verurteilt werden. Washingtons Anklage gegen Assange umfasst insgesamt 18 Anklagepunkte, darunter Spionage und Missbrauch von Computern im Zusammenhang mit der Veröffentlichung von mehr als 250.000 geheimen Dokumenten über US-Operationen im Irak und in Afghanistan durch WikiLeaks.

Die Enthüllung des Wandbildes reiht sich ein in eine Vielzahl auch jüngster internationaler Solidaritätsbekundungen für den Australier. Unter anderem erklärte selbst Papst Franziskus am 28. März seine Unterstützung für den Journalisten. Eine Woche zuvor trafen sich drei australische Abgeordnete mit einem hohen Beamten in der US-Botschaft in Canberra, um sich für die Freilassung Assanges einzusetzen.

Andrew Wilkie, einer der Abgeordneten der parteiübergreifenden Delegation, die mit dem Botschaftsangestellten Michael Goldman zusammentraf, sagte, dass Washingtons Kampagne gegen Assange "offensichtlich nicht im öffentlichen Interesse ist und fallen gelassen werden muss." Assange fand 2012 Asyl in der ecuadorianischen Botschaft in London, aber sein diplomatischer Schutz an diesem Zufluchtsort wurde im April 2019 aufgehoben.

Kurz darauf wurde er von den britischen Behörden noch in dem Botschaftsgebäude verhaftet und in einem Londoner Hochsicherheitsgefängnis inhaftiert. Der US-amerikanische Antrag aus Washington, D.C. auf Auslieferung von Assange wurde im Januar 2021 von einem britischen Richter lediglich mit der Begründung abgelehnt, dass man sich Sorgen um seine psychische Gesundheit mache sowie darüber, wie sich diese unter US-Haftbedingungen weiter verschlechtern könne.

Der UN-Sonderberichterstatter für Folter Nils Melzer, dessen Team zu dem Schluss kam, dass der Journalist seit Längerem Symptome psychologischer Folter zeigte, begrüßte das Gerichtsurteil und erklärte, dass Assange bei einer Auslieferung an die USA eine "Inhaftierung unter unmenschlichen Bedingungen in nahezu vollständiger Isolation" drohen würde. Obwohl die Auslieferung verweigert wurde, wurde Assange auch eine Freilassung auf Kaution verweigert, bis die endgültige Gerichtsentscheidung über die US-Berufung zum derzeitigen Gerichtsurteil vorliegen wird.

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