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Medien: Großbritannien hat nach Chelsea-Verkauf noch kein Geld an die Ukraine überwiesen

Laut einem Medienbericht hat Großbritannien aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit der EU noch kein Geld aus dem Verkauf des Fußballclubs Chelsea an die Ukraine überwiesen. Der Club hatte zuvor dem russischen Oligarchen Roman Abramowitsch gehört.
Medien: Großbritannien hat nach Chelsea-Verkauf noch kein Geld an die Ukraine überwiesenQuelle: Sputnik © Sergei Karpuchin

Roman Abramowitsch hatte den Fußballklub Chelsea vor zwanzig Jahren für 140 Millionen Pfund (164 Millionen Euro) gekauft. Damals war er amtierender Gouverneur der russischen Region Tschukotka. Im März 2022 wurde der russische Milliardär mit britischen Sanktionen belegt. Die britische Regierung stimmte kurz darauf der Übernahme des FC Chelsea durch ein Konsortium um den US-Geschäftsmann Todd Boehly zu. Als Abramowitsch den Fußballklub verkaufte, stimmte er Quellen zufolge mit der britischen Regierung überein, dass das Geld für die Opfer im Ukraine-Krieg verwendet wird.

Allerdings bleiben die 2,3 Milliarden Pfund (rund 2,7 Milliarden Euro) weiterhin ungenutzt auf einem Sperrkonto liegen. Laut einem Bericht des Daily Telegraph berät das Vereinigte Königreich mit der Europäischen Union noch darüber, wohin die Gelder aus dem Verkauf des Clubs fließen sollen. Die EU besteht darauf, dass die Summe direkt für den Wiederaufbau in der Ukraine ausgegeben wird und nicht für die vom Krieg Betroffenen, wie Abramowitsch es formuliert hatte. London wäre theoretisch bereit, den Argumenten Brüssels zuzustimmen, so der Bericht.

Anfang April berichtete Bloomberg, eine von Mike Penrose gegründete unabhängige Stiftung zur Verwaltung der Gelder, sei bereit, ihre Arbeit aufzunehmen. Die Genehmigung der Stiftungsaktivitäten seitens der britischen Regierung dauere jedoch länger als erwartet. "Es gibt Schwierigkeiten und Verzögerungen im Zusammenhang mit der politischen Zustimmung sowohl zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU als auch innerhalb des Vereinigten Königreichs", zitierte Bloomberg Penrose.

Penrose, der einstige Geschäftsführer von UNICEF Großbritannien, sagte, er könne sich nicht erklären, warum die britische Regierung diese Position einnehme. Seine Stiftung sei bereit, schnell mit der Arbeit zu beginnen, sobald die Mittel freigegeben seien, zumal sich die humanitäre Krise in der Ukraine verschärfe.

Ein Kabinettssprecher bestätigte gegenüber dem Daily Telegraph, dass die Gelder auf einem Bankkonto eingefroren seien:

"Wir möchten, dass die Ukraine so schnell wie möglich von diesem Geld profitiert, insbesondere angesichts der jüngsten Zerstörung des Kachowka-Staudamms. Aber wir müssen die Integrität unseres Sanktionsregimes schützen".

Eine Regierungssprecherin fügte ihrerseits hinzu:

"Die Erlöse aus dem Verkauf des FC Chelsea werden auf einem britischen Bankkonto eingefroren, während unabhängige Experten eine Stiftung gründen, die das Geld für humanitäre Zwecke in der Ukraine verwalten und verteilen soll. Anschließend muss ein Lizenzantrag gestellt werden, um die Gelder an die Stiftung zu überweisen." 

Eine Quelle nannte die derzeitige Trägheit eine "Politik, die einem dringenden humanitären Bedarf im Wege steht." Laut einer weiteren Quelle sei es offensichtlich viel einfacher, die Vermögenswerte sanktionierter Oligarchen in Beschlag zu nehmen, als einen rechtlichen Rahmen für deren weitere Verwendung zu entwickeln.

Mehr zum Thema - Bericht: Ukrainische Stiftung erhält 2,3 Milliarden Pfund aus Erlös von Chelsea-Verkauf

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