Südafrika: BRICS-Gipfel wird "tektonischen Wandel" der Weltordnung nach sich ziehen
Südafrika bereitet sich auf Hochtouren auf das Treffen der BRICS-Staaten Ende August vor. Am Mittwoch hat Anil Sooklal, Südafrikas Botschafter bei der Gruppe, der Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika angehören, einen Durchbruch beim Gipfel versprochen. Der Diplomat sagte am Mittwoch bei einer Konferenz in der Universität KwaZulu-Natal, dass zur Veranstaltung in Johannesburg Vertreter aus 71 Ländern der Welt eingeladen worden seien.
"Das wird die größte Versammlung von Staaten des Globalen Südens seit der letzten Zeit sein. Sie werden zusammenkommen, um über die aktuellen globalen Herausforderungen zu diskutieren."
Sooklal kündigte in diesem Zusammenhang große Änderungen in der globalen Politik durch den Gipfel an. Das US-Medienunternehmen Bloomberg zitierte den Diplomaten mit den Worten:
"Die BRICS-Gruppe hat einen tektonischen Wandel ausgelöst, den man mit dem Beginn des Gipfels in der globalen geopolitischen Architektur sehen wird."
Zugleich betonte Sooklal, dass sich die Staatenvereinigung nicht als Gegengewicht zu anderen Organisationen betrachte. Trotzdem räumte er ein, dass eine mögliche Erweiterung der BRICS-Gruppe auf einen gewissen Widerstand unter Ländern in "privilegierten Positionen" stoße.
Der südafrikanische BRICS-Botschafter teilte ferner mit, dass sich die Staats- und Regierungschefs Brasiliens, Russlands, Indiens, Chinas und Südafrikas bei ihrem Treffen über die Aufnahme neuer Mitglieder äußern würden. Bislang hätten 22 Staaten die Mitgliedschaft offiziell beantragt, mehr als 20 hätten informell ihr Interesse bekundet. Sollte es zu einer Erweiterung kommen, würde die Staatenvereinigung fast 50 Prozent der Weltbevölkerung repräsentieren und mehr als 35 Prozent des globalen Bruttoinlandsproduktes ausmachen. In Zukunft könnte dieser Kennwert wachsen, sagte Sooklal.
Der Diplomat ging auch auf die Ukraine-Krise ein. Südafrika, China, Brasilien und Indien bemühten sich ihm zufolge um die Suche nach einer Lösung des Konfliktes zwischen Russland und der Ukraine. Sooklal betonte mit Nachdruck die Neutralität dieser Staaten.
"Es gibt keine handfesten Beweise dafür, dass einer der BRICS-Staaten einschließlich Südafrikas an eine der Konfliktseiten Waffen liefere. Aber die internationale Gemeinschaft hat klare Beweise dafür, dass der Westen Milliarden US-Dollar in den Konflikt injiziert, der kein Ende nimmt. Deswegen: Wer spricht von Frieden und wer spricht von Krieg?"
Im Bloomberg-Bericht wurde außerdem über die Präsenz der Staats- und Regierungschefs der BRICS-Länder beim Gipfel in Johannesburg spekuliert. Russland hatte schon bekannt gegeben, dass Präsident Wladimir Putin an den Sitzungen per Videokonferenzschalte teilnehmen werde. Diese Entscheidung fiel, nachdem der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag einen Haftbefehl gegen den Politiker ausgestellt hatte. Der südafrikanische Staatschef Cyril Ramaphosa erklärte, dass eine Festnahme seines Amtskollegen eine Kriegserklärung nach sich ziehen würde.
Auch die Beteiligung des indischen Regierungschefs Narendra Modi sei noch nicht offiziell bestätigt worden, obwohl die südafrikanische Seite alle erforderlichen Formalitäten treffe, um ihn empfangen zu können, schrieb das US-Medienunternehmen unter Berufung auf eine Quelle. Demnach habe Modi keine große Lust, sich mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping zu treffen, solange ein Grenzstreit zwischen den beiden asiatischen Ländern nicht beigelegt sei.
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