Meinung

Nützliche Idioten: Die Letzte Generation als hofierte und respektierte "Querdenker"

Drei Jahre lang wurden Kritiker einer mehr als diskutablen Regierungspolitik medial als "Querdenker" beschimpft, diskreditiert und beleidigt. Allerdings wurden sie von ARD und ZDF komplett von Diskussionen ausgeschlossen. Ihre Wahrnehmungen waren nicht erwünscht. Klima-Aktivisten erhalten Sendezeit und erfahren vor allem Verständnis.
Nützliche Idioten: Die Letzte Generation als hofierte und respektierte "Querdenker"© Screenshot: Twitter Tagesthemen

Von Bernhard Loyen

Es ist schon beeindruckend, mit welcher Kaltschnäuzigkeit die etablierten Medien im Land ihre rein subjektive Deutungshoheit bei weiterhin 100-prozentig eingeforderter Finanzierung durch die Bürger trotz einer nachweislich kontroversen Wahrnehmung der Zuschauer und Leser unbeeindruckt manipulativ fortsetzen.

Beeindruckend ist dabei milde formuliert, es geht um fortdauernde Arroganz gepaart mit stoischer Ignoranz. Ausgewogene Berichterstattung ist ein Wunschgedanke und historische Realität aus dem letzten Jahrhundert.

Die Jahre 2020 bis 2022 stellen einen archivierten Tiefpunkt der deutschen Medienlandschaft dar. Sogenannte Querdenker, auch als Schwurbler, Verschwörungstheoretiker bis hin zu Nazi-Sympathisanten tituliert, wurden gebrandmarkt und erfuhren ausgehend von einem skrupellosen Kanon medialer Manipulatoren eine gesellschaftlich mehrheitlich ablehnende Stimmungslage in der Gesellschaft. Hier wie dort, medial wie auch im Familien-, Freundes- und Kollegenumfeld, wurden Kritik, Mahnungen und konträre Meinungen im Keim erstickt.

Ganz anders erlebt aktuell der weiterhin alltagsgestresste Konsument das Wohlfühlprogramm hinsichtlich der medialen Betreuung und Unterstützung von Aktivisten der Klima-Apokalyptiker der Letzten Generation. Skandalöser Höhepunkt der jüngsten offensichtlichen Provokation eines öffentlich-rechtlichen Senders waren die sechs Minuten 37 Sekunden Werbezeit für eine Sprecherin der kriminellen Vereinigung im Rahmen der ARD-Tagesthemen vom 13. Juli. Ja, sie sind kriminell, die hofierten Medien-Darlinge der Stunde.

Am 28. April titelte T-Online: "Körperverletzung und Hausfriedensbruch – Acht Anzeigen nach Aktion der 'Letzte Generation' bei Formel-E-Rennen". Verletzt wurden zwei Personen des Formel-E-Veranstaltungsteams. Davon unbeeindruckt, wurde am 9. Juli die nächste Veranstaltung dieser Art gestört. Dazu heißt es in einem Artikel:

"Die bisherigen Ermittlungen ergaben, dass drei der beteiligten Personen kurz vor Aktionsbeginn eine körperliche Auseinandersetzung mit einem Streckenposten hatten. Dieser hatte versucht, die Aktivisten am Übersteigen der Streckenbegrenzung zu hindern. Der Mann erlitt leichte Verletzungen und kam zur Behandlung in ein Krankenhaus. Gegen die drei Personen wird wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt."

Am 13. Juli verschafften sich Aktivisten durch Zerstörung von Sicherheitszäunen eindeutig gesetzeswidrig Zugang zu zwei Großflughäfen in Düsseldorf und Hamburg. Tausende Berufstätige und Urlauber wurden so über Stunden an ihren Flügen gehindert. Am Abend, zur besten Sendezeit, darf sich daraufhin eine Sprecherin der Letzten Generation wohlbehütet und begleitet durch Moderatorin Carmen Miosga durch auswendig gelernte Plattitüden quälen. Hakte es bei den eigenen Formulierungen, half Miosga als freundliche Souffleuse und Stichwortgeberin:

Fast sieben Minuten teure Sendezeit wurden also mit inhaltsleerem, aber mehr als provokativem Nullwert gefüllt. So schwindelte Lina Johnsen vollkommen ungeniert, ohne das tiefe Rot der ARD-Wetterkarte für sommerliche Temperaturen anzunehmen:

"Es tut mir unglaublich doll leid. Ich gönne allen Menschen, allen Familien einen wohlverdienten Urlaub. Wir wollen den Protest alle nicht machen. Gleichzeitig müssen wir uns angucken, auf was für ein Katastrophe wir zusteuern. Und die Regierung nimmt das nicht ernst."

Pinocchio-Lina wedelte und fuchtelte dabei mit ihren beiden Händchen, so wie ihre politischen Apokalyptiker-Kolleginnen Ricarda Lang und Luisa Neubauer, wenn diese beiden aufgeregt eine Bühne für verinnerlichte Texte erhalten. Also sozusagen eine Art modernes "A-Team", wie die Helden der 80er-Fernsehserie gleichen Namens, die "Menschen halfen, die in Not geraten sind und vom Gesetz im Stich gelassen wurden".

Der Auftritt erinnert natürlich fatal an die rund neun berechenbaren und bewusst arrangierten Wohlfühl-Minuten des Bill Gates in den Tagesthemen im April 2020. Sie erinnern an den mutwilligen Ausschluss kritischer Stimmen in der Corona-Krise. So geschehen bei ARD und ZDF. Nicht ein Gesicht, eine Persönlichkeit aus der sehr wohl breiten oppositionellen Bewegung der Maßnahmenkritiker wurde vorsätzlich von den Redakteuren der berühmt-berüchtigten Talksendungen angefragt oder eingeladen. Ihre Positionen sind damit einem Millionenpublikum nicht zu Gehör gebracht worden. Ganz anders bei den nützlichen Idioten der Letzten Generation.

Welche Funktion erfüllen sie im medialen Manipulations-Politzirkus? In ihrem Falle ablenken, schlicht ablenken. In Form von willkürlichen, längst ausdiskutierten Szenario-Blendgranaten. Die Bürger sollen das kriminelle Gebaren der Bundesregierung für wenige Momente hoffentlich verdrängen. Der Realität, einer vorsätzlich mutwilligen Zerstörung, eines ehemals gesunden Landes. Nach der geschaffenen Krise ist also vor der nächsten künstlichen Krise. Der angstbedingte erhöhte Ruhepuls, die innere Unruhe und Verunsicherung, muss bei den Bürgern konstant gehalten werden. 

Deutschland im Sommer 2022: Der Bundeskanzler verlässt zu Fuß mit Entourage und Personenschutz das Kanzleramt in Berlin. Eine Sprecherin der Aktivisten der Querdenker-Bewegung fängt mit filmenden Sympathisanten die Gruppe ab und redet auf den Kanzler ein. Olaf Scholz hört ruhig zu, gibt kurze Antworten, der Personenschutz duldet die Aktion. Wie bitte? Eine fiktive Geschichte.

Deutschland im Sommer 2023: Der Bundeskanzler verlässt zu Fuß mit Entourage und Personenschutz das Kanzleramt. Eine Sprecherin der Aktivisten der Letzten Generation, die verurteilte und vorbestrafte Carla Hinrichs bekannt aus ihren Auftritten bei Maischberger und Anne Will, beim rbb und Welt-TV  fängt mit filmenden Sympathisanten die Gruppe ab und redet auf den Kanzler ein. Es passiert nichts. Scholz hört ruhig zu, gibt kurze Antworten, der Personenschutz duldet die Aktion für eine gewisse Wegstrecke bis zum Paul Löbe-Haus im Regierungsviertel. Ge- und erduldete, berechenbare "Respekt für Dich" und arrangierte Zustände der medial-politischen Gegenwart. Gab es vorher verabredeten SMS-Kontakt? Am 8. Juli hieß es bei der dem Springer-Verlag zugehörigen Welt:

"'Die feiern uns' – Was die 'Letzte Generation' mit Politikern und Journalisten bespricht. Interne Protokolle der Klima-Aktivisten belegen einen intensiven Austausch mit Abgeordneten und Ministern aus Bund und Ländern. Sogar Polizisten sollen sich der Bewegung angeschlossen haben."

Der Zuschauer des Videos realisiert: Nicht nur der Zustand der Innen-, Außen- und Wirtschaftspolitik ist in Deutschland in einem desaströsen Zustand, sondern auch der Schutz des Bundeskanzlers, sollte keinerlei Vorabkontakt existiert haben. Bereits am 24. Mai hatte ein Unbekannter auf dem Flugfeld des Frankfurter Flughafens sich ungestört Scholz genährt "und den eigentlich streng bewachten Regierungschef sogar umarmt". Nun hieß es am 8. Juli: "Sicherheitspanne konnte 'bislang nicht vollends aufgeklärt werden'".

Die allgemeine gesellschaftliche Stimmung im Land ist trotz eines bis dato sehr schönen Sommers nur mäßig. Immer mehr Menschen verzweifeln an einem ungesunden, manipulativen und störenden Konglomerat von Politik, Medien und Agendatruppen erwünschter Gesellschaftsveränderungen. Es ist daher nur noch eine Frage der Zeit, wann ein zu befürchtender Kipppunkt, zu beobachten am Beispiel Frankreich und Alltagsszenen aus den USA, auch in Deutschland in ähnlichen Dimensionen erreicht wird. ARD und ZDF müssen dabei nachdrücklich als zündelnde Akteure an erster Stelle der vordersten und anscheinend beabsichtigten Eskalationsfront genannt werden.

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