Nordamerika

Boeing-Whistleblower mit "Körperverletzung" bedroht

Ein Top-Ingenieur bei Boeing, der zum Whistleblower geworden war, berichtete, dass ihm mitgeteilt wurde, "er solle keine Verspätungen verursachen". Seine Aussagen werfen alarmierende Fragen über die Sicherheit von Boeing-Flugzeugen auf.
Boeing-Whistleblower mit "Körperverletzung" bedrohtQuelle: Gettyimages.ru © Wirestock

Hunderte von Menschen könnten sterben, wenn der US-amerikanische Luft- und Raumfahrtriese Boeing sich nicht um kritische Sicherheitsprobleme kümmert, so ein Whistleblower vor dem US-Senat.

Sam Salehpour, ein Ingenieur bei Boeing, sagte am Mittwoch bei zwei Anhörungen des Senatsausschusses, dass er seit mehreren Jahren Sicherheitsbedenken geäußert habe, aber "ignoriert" worden sei und man ihn angewiesen habe, er solle "keine Verzögerungen verursachen".

"Die Sicherheitsprobleme, die ich bei Boeing beobachtet habe, könnten, wenn sie nicht behoben werden, zu einem katastrophalen Ausfall eines Verkehrsflugzeugs führen, der Hunderte von Menschenleben kosten würde", betonte er.

Seine Aussagen fallen zu einem Zeitpunkt, zu dem Boeing mit den Folgen einer großen Sicherheitskrise zu kämpfen hat. Befürchtungen wurden nach einem Zwischenfall in einer 737 MAX im Januar geweckt, als ein Flug der Alaska Airlines von Portland, Oregon, nach Kalifornien umkehren musste. Eine Türverkleidung war in 4.900 Metern Höhe explodiert, mehrere der 171 Passagiere an Bord waren verletzt und Kleidung sowie Handys aus dem Flugzeug gesaugt worden.

Nachdem er seine Bedenken geäußert hatte, erklärte Salehpour: "Mir wurde gesagt, ich solle keine Verspätungen verursachen. Offen gesagt wurde mir beschieden, ich solle die Klappe halten." Er behauptete, dass es bei Boeing "keine Sicherheitskultur" gibt und dass Beschäftigte, die Alarm schlagen, "ignoriert, ausgegrenzt, bedroht, ausgegrenzt und Schlimmeres" werden.

Der Ingenieur bestand darauf, dass er aussagte, weil er davon überzeugt war, dass Boeing "fehlerhafte Flugzeuge herstellt". Er führte angebliche Praktiken des Flugzeugherstellers an, wie z. B. das Springen auf Teile des Flugzeugs, um Fehlausrichtungen zwischen einzelnen Flugzeugteilen zu korrigieren.

Berichten zufolge hat Salehpour Boeing aufgefordert, alle 787-Jets zur Inspektion am Boden zu lassen. Die US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration hat erklärt, dass sie den Vorwürfen nachgeht, Boeing habe bei der Herstellung der 787 Abkürzungen genommen, um Produktionsengpässe zu vermeiden. Salehpour warf auch Fragen zur Produktion der 777 auf, eines anderen Großraumflugzeugs.

Laut CNN hat Boeing bei beiden Anhörungen keine Zeugen geladen, aber bei einem Briefing Anfang der Woche hat das Unternehmen seine Produktionsstandards verteidigt. Der Hersteller erklärte, dass die 787-Flotte in 13 Jahren über 850 Millionen Passagiere auf mehr als 4,2 Millionen Flügen sicher befördert hat, während die 777-Flotte mehr als 3,9 Milliarden Passagiere sicher um die Welt geflogen hat.

Der Präsident und CEO von Boeing Dave Calhoun kündigte im März an, dass er zum Ende des laufenden Jahres zurücktreten wird, was als große Umwälzung im Management angesehen wird.

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