Europa

Ermittlungen zu Nord Stream: Staatlicher Akteur steckt hinter dem Terroranschlag

Schwedische Ermittler konnten den Sprengstoff ermitteln, der beim Anschlag auf die Ostsee-Pipeline Nord Stream benutzt wurde. Dieser deutet auf einen staatlichen Akteur hin. Dies sei das Hauptszenario der noch laufenden Ermittlungen.
Ermittlungen zu Nord Stream: Staatlicher Akteur steckt hinter dem TerroranschlagQuelle: www.globallookpress.com © Trond Larsen/Expressen/Tt

Der schwedische Ermittler des Anschlags auf Nord Stream, Mats Ljungqvist, geht davon aus, dass es sich um einen staatlichen Akteur handelt, der für die Sprengung der Pipeline die Verantwortung trägt. Anlass dafür ist, dass die Art des Sprengstoffs ermittelt werden konnte. Damit könnten eine ganze Reihe von möglichen Akteuren ausgeschlossen werden, sagte Ljungqvist. Gleichzeitig dämpfte er die Hoffnung, dass nun zügig der Täter ermittelt werden könnte.

Ljungqvist sagte der Nachrichtenagentur Reuters: "Wir glauben, dass es schwierig ist, zu sagen, wer es ist". Er fügte hinzu:

"Die Täter waren sich sicherlich bewusst, dass sie Hinweise hinterlassen würden, und haben vermutlich darauf geachtet, dass diese Hinweise nicht in eine, sondern in mehrere Richtungen weisen. Das macht es schwierig, auf einen konkreten Täter zu deuten."

Die Aussagen des schwedischen Ermittlers stützen die These des Investigativ-Journalisten Seymour Hersh. Hersh bezieht sich auf eine ihm bekannte Quelle mit direktem Zugang zum Weißen Haus. Hersh behauptet unter Bezugnahme auf diese Quelle, US-Präsident Joe Biden hätte persönlich den Befehl zum Anschlag auf Nord Stream erteilt. 

Dem stellten die New York Times und auch ein deutsches, sogenanntes "Investigativteam" eine Geschichte von proukrainischen Aktivisten gegenüber, die auf eigene Initiative handelten und mit einer mit Sprengstoff beladenen Segeljacht durch die Ostsee zu ihrem Zielort fuhren, um dort unerkannt den Terroranschlag auf die in achtzig Metern Tiefe verlaufenden Pipeline-Stränge durchzuführen.

Diese alternative Geschichte US-amerikanischer und deutscher Medien wird von den schwedischen Ermittlungen zwar nicht vollständig ausgeschlossen, sie sei allerdings höchst unwahrscheinlich. "Es gibt bestimmte Unternehmen, die bestimmte Sonderaufträge haben, die das theoretisch durchführen könnten", sagte Ljungqvist. "Wir schließen nichts aus. Aber dass ein staatlicher Akteur direkt oder zumindest indirekt dahintersteckt, ist unter den gegebenen Umständen unser Hauptszenario." Befragt in Bezug auf die unterschiedlichen Berichte, sagte der Ermittler:

"Ich möchte keinen bestimmten Bericht kommentieren, aber angesichts dessen, was wir wissen, können viele Theorien leicht ausgeschlossen werden."

Bereits im März hatte Russland im UN-Sicherheitsrat eine unabhängige Untersuchung gefordert, war jedoch mit einer entsprechenden Resolution gescheitert. Lediglich China und Brasilien stimmten für die Resolution. Moskau wertet den fehlenden Willen zu einer unabhängigen Untersuchung als weiteres Indiz dafür, dass der Anschlag von den USA ausgeführt worden ist. 

Im vergangenen Jahr waren drei der vier Stränge der in der Ostsee verlaufenden Pipeline gesprengt und damit für den Transport von russischem Gas nach Deutschland unbrauchbar gemacht worden. Das Angebot Russlands, über den verbleibenden, intakten Strang Gas nach Deutschland zu pumpen, lehnte Bundeskanzler Olaf Scholz mit dem Hinweis auf dessen fehlende Zertifizierung ab. 

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